Am Mittwoch, 20.10.2021 war es endlich soweit. Den Kofferraum voller warmer Wintersachen und Thermoskannen brachen sieben aufgeregte Kinder der PGL zum Wildwassertrainingslager in Hüningen auf.
Doch als der Vereinsbus nach 3 Stunden am Kanal ankam, hatten wir nur einen Gedanken: Wir hatten die kurzen Hosen vergessen!
Bei strahlendem Sonnenschein und fast 20 Grad, absolvierten wir unsere erste Trainingseinheit. Wir hatten schon ein paar erfahrene Paddler dabei. Während vier Kinder sich das erste Mal ins Wildwasser stürzten.
Ein neues Vereins-Mädchen war von allen die Mutigste und kippte gleich dreimal ins Wasser. Zur Belohnung durfte sie als erste den Kanal runterschwimmen und hatte so viel Spaß dabei, dass alle anderen gleich hinterher hüpften.
Nach dem Training bezogen wir unsere Ferienwohnungen in Rheinfelden und erkundeten den Weinberg hinter dem Garten. Das Hochklettern war ganz schön anstrengend, dafür entschädigte aber der tolle Ausblick und das Runterrennen ins Tal. Einer machte dabei sogar einen coolen Salto. Wir sind sehr froh, dass das Gartenhäuschen dabei nicht zu Schaden kam!
Nach der ganzen Aufregung machte sich die Aufräum- und die Küchencrew ans Werk. Niemals hätten wir gedacht, dass wir Ende Oktober gemütlich draußen sitzen und Nudeln essen können. Besser geht’s nicht!
Nach einer kurzen Nacht in der Mädchen-Wohnung, hatten wir am nächsten Morgen gleich zwei Verluste zu beklagen. Ein Mädchen war krank und Marcus verletzt! Wie sollten wir den Tag nur ohne unseren wichtigsten Mann überstehen?
Aber während Marcus im Krankenhaus Hilfe suchte, kümmerten sich zwei weiter Mädchen liebevoll um unsere kranke Maus. Die anderen halfen beim Frühstück und Sachen packen, so dass wir um 11 Uhr ohne Probleme zum Kanal aufbrechen konnten.
Diesmal teilten wir uns auf und rutschten über die Bootsrutsche ins Wasser.
Während unsere zwei Kranken im Bus schliefen, schien die Sonne nach dem Sturm heute Nacht so hell, dass wir es kaum ertragen konnten. So macht Paddeln Spaß !
Und tatsächlich hatten wir trotz unserer Pechsträhne einen tollen Tag. Als wir um 17 Uhr fix und fertig an der Ferienwohnung ankamen, erwarteten uns die Eltern samt Schwester der Erkrankten mit einem vollen Einkaufskorb und jeder Menge Energie! Unsere netten Gastgeber versorgten uns sofort mit Bettdecken, so dass alle einen gemütlichen Schlafplatz hatten. Mit so viel Unterstützung hatten wir einen tollen Abend und sehr leckere Burger!
Ein Spiel fesselte uns dabei Besonders: Bei Vollmond schlief das Dorf ein und die Werwölfe trieben ihr Unwesen! Dorfbewohner starben und rissen ihr Geliebten mit in den Tod. Nur die Hexe konnte das verhindern. Doch wer flüstert, raschelt oder quatscht, verrät sich und sein Team !
Am dritten Tag bekamen wir überraschend Besuch von Sven und Jonas. Auch sie hatte das schöne Wetter an den Kanal getrieben.
Ein Teil der Kinder feilte an seiner neu erworbenen Superkraft mit einem Schlag über den Fluss zu surfen.
In der zweiten Gruppe sprang unser Neuzugang ganz mutig für ihre kranke Schwester ein und machte ihre ersten Paddelschläge im Wildwasser. Sven unterstütze uns als Trainer und übte fleißig mit den Kindern.
Nach dem Training konnten wir tatsächlich noch die schweizer Nationalmannschaft im Kanuslalom beim Training beobachten. Wow, waren die gut!!! Und auf jeden Fall ein Beweis, dass sich das Üben lohnt…
Zum Abschluss ging es ins Schwimmbad nach Weil am Rhein. Auch die letzte Herausforderung, alle Kinder testen zu lassen, zu registrieren und unsere eigenen Impfnachweise vorzulegen, haben wir problemlos gemeistert. Die Kinder hatten viel Spaß im Wellenbad und der Wildwasserrutsche, während die Betreuerinnen ihre anstrengende Aufsichtspflicht aus dem Whirlpool heraus wahrnahmen.
Völlig ausgehungert kamen wir schließlich wieder in unserer lieb gewonnenen Ferienwohnung an. Zum Glück hatten die Männer schon gekocht und wir konnten wie die Werwölfe über das leckere Essen herfallen.
Text: Tina Semlow