Am 30. Mai 2024 startete die Wanderfahrt entlang der Tschechischen Elbe mit einer Minimalbesetzung von zwei erwachsenen Paddlern. Unsere Anreise erfolgte umweltfreundlich per Bahn, was nicht nur den CO2-Ausstoß reduzierte, sondern auch eine stressfreie Ankunft ermöglichte. Unser Ziel war Nymburk am km896, wo wir unser Abenteuer auf dem Wasser beginnen wollten.
In Nymburk setzten wir, nach einer Übernachtung in einer Pension, unsere Boote in die Elbe und begannen unsere Reise. Die ersten Tage paddelten wir etwa 14 bis 18 km täglich, was durch den starken Gegenwind und die kaum vorhandene Strömung zu einer Herausforderung wurde. Die Landschaft entlang der Elbe war dennoch beeindruckend und bot uns immer wieder schöne Ausblicke.
Einen erhöhten Schwierigkeitsgrad stellten außerdem die zahlreichen Umtragungen dar, da sie nicht ausgeschildert waren und auch in der Canua-App nur wenig beschrieben sind. Tag für Tag haben wir zwei bis drei Umtragungen gemeistert, die bis zu 2km lang waren. Da waren wir froh um unsere leichten Boote und die sehr guten Bootswagen.
Die Nächte verbrachten wir auf gut ausgestatteten Campingplätzen, die entlang unseres Weges lagen. Die Gastfreundschaft der Menschen, die wir trafen, machte die anstrengenden Tage angenehmer.
Am vierten Paddeltag erreichten wir Neratovice und fanden Unterkunft beim örtlichen Ruderverein. Hier konnten wir nicht nur unser Zelt aufschlagen, sondern auch in den Genuss der Vereinsgemeinschaft kommen. Die Mitglieder waren äußerst hilfsbereit, gaben uns wertvolle Tipps für die bevorstehende Strecke und schwärmten von längst vergangenen Wanderfahrten auf der Elbe bis nach Brandenburg. Wir konnten erleben, wie groß ihre Freude darüber war, dass es auch heute wieder Wanderfahrer wie uns auf der Elbe gibt.
Die nächsten Tage führten uns weiter flussabwärts. Trotz des anhaltenden Gegenwinds und der schwachen Strömung hielten wir an unserem täglichen Pensum fest. Die körperliche Anstrengung war spürbar, aber die Schönheit der Natur und das Gefühl der Freiheit auf dem Wasser trugen uns weiter.
In Mělník wurden die Bedingungen durch den wasserreichen Zufluss der Moldau deutlich besser. Ab hier kamen wir bei starker Strömung schnell voran.
Leider wurden wir beide kurz nach Mělník krank und waren gezwungen, in Štětí eine mehrtägige Pause einzulegen.
In Štětí übernachteten wir erst an der Labe Arena, einem bekannten Trainingszentrum für Wassersportler, später mussten wir uns eine Pension nehmen, um wieder fit zu werden.
Die Zeit der Erholung war notwendig, doch wir bedauerten, dass wir unser ursprüngliches Ziel Děčín auf der tschechischen Seite nicht erreichen konnten. Insgesamt hatten wir bis hierhin 74 km auf der tschechischen Elbe zurückgelegt.
Unsere Paddelreise entlang der Tschechischen Elbe war trotz der widrigen Bedingungen und der Krankheit ein unvergessliches Abenteuer. Die Schönheit der Natur, die Begegnungen mit freundlichen Menschen und die körperlichen Herausforderungen machten diese Reise zu einem besonderen Erlebnis. Wir freuen uns darauf, eines Tages wieder nach Tschechien zurückzukehren und die restliche Strecke zu paddeln, die wir diesmal nicht bewältigen konnten.